Ein stechender Schmerz im Fuß schränkt viele Menschen in ihrem Alltag ein. Stellt der Arzt dann einen Fersensporn fest, stehen viele vor der Herausforderung, über mehrere Monate hinweg Medikamente einzunehmen und die Beschwerden auszuhalten. Was ist ein Fersensporn und wie entsteht dieser? Wie erkennt man einen Fersensporn und wie lässt er sich konkret behandeln? Dieser Artikel liefert Antworten!
Was ist ein Fersensporn?
Unter einem Fersensporn, auch Kalkaneussporn genannt, versteht man eine Verknöcherung an der Ferse. Der dornenartige Auswuchs des Knochens entsteht durch verkalkte Sehnenverletzungen, die wiederum aus Fehlbelastungen oder Überbelastungen durch Druck oder Zug hervorgehen. Der plantare Fersensporn (auch unterer Fersensporn) trifft am häufigsten auf. Hier entsteht die Verknöcherung am unteren Rand des Fersenbeins und erstreckt sich bis zu den Zehen. Zudem kann es zu Schwellungen oder chronischen Entzündungen des Fußgewölbes (Plantarfasziitis) kommen. Wird der Fuß belastet, klagen Patienten über stechende Schmerzen. Weitaus seltener ist der dorsale Fersensporn (auch Haglund-Ferse oder oberer Fersensporn), der sich am Ansatz der Achillessehne bildet.
Wie kommt es zu einem Fersensporn?
Übergewicht sowie Fehlstellungen oder Überlastungen des Fußes können dazu führen, dass die Sehnenansätze im Fersenbein verknöchern und sich das Gewölbe des Fußes entzündet. Erst die Entzündung löst Schmerzen aus. Die Verknöcherung dagegen wird häufig erst durch Zufall beim Röntgen entdeckt.
Woran erkennt man den unteren Fersensporn?
Der plantare Fersensporn macht sich durch Druckschmerzen bemerkbar, die am unteren Fersenbein auftreten. Betroffene berichten, dass die Schmerzen insbesondere morgens nach dem Aufstehen eintreten, wobei sich die Schmerzintensität über den Tag hinweg steigern kann. Stechende Schmerzen an der Fußsohle treten auf, wenn der betroffene Fuß belastet wird. Dies ist beispielsweise beim Gehen oder Stehen der Fall.
Wie funktioniert eine Fersensporn-Behandlung?
Die gute Nachricht vorweg: ein Fersensporn erfordert selten einen operativen Eingriff. Dennoch kann sich die Behandlung der Verknöcherung am Fuß über mehrere Wochen oder Monate erstrecken. Das Ziel ist es, akute Schmerzen zu behandeln und weiteren Beschwerden präventiv entgegenzuwirken. Die Schmerzen lassen sich reduzieren, indem der Betroffene den Fuß hochlagert und darauf verzichtet, diesen zu belasten. Aus diesem Grund sollten weder Spaziergänge unternommen noch Sport betrieben werden.
Eine erfolgversprechende Therapiemöglichkeit stellt die Stoßwellentherapie dar, bei der Verletzungen und Entzündungen in zwei bis fünf Sitzungen behandelt und Verkalkungen zerstört werden. Ein Schallkopf überträgt dabei gezielt Impulse von Ultraschallwellen auf den Fersensporn. So werden das Gewebe und die Nerven gereizt und die Muskulatur entspannt sich. Gleichzeitig regen die Ultraschallwellen den Zellstoffwechsel und die Durchblutung an, sodass der Heilungsprozess unterstützt wird.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Kryotherapie, auch Kältetherapie. Dabei kühlt der Patient den Fuß mehrmals pro Tag für fünfzehn Minuten mit Eis oder einem Kältespray. Weiterhin kann ein Arzt die krankengymnastische Therapie empfehlen. Leidet der Betroffene unter akuten Schmerzen, spritzt der Arzt ein Kortisonpräparat oder ein lokales Betäubungsmittel in den Fuß. Durch die Injektion im Rahmen der Infiltrationstherapie werden intensive Schmerzen reduziert.
Selbsthilfe: Diese Maßnahmen helfen im Alltag
Neben der Dehnung der Bänder und Sehnen durch den Physiotherapeuten können Betroffene spezielle Fersensporn-Übungen durchführen. Wir stellen zwei effektive Maßnahmen vor, die die Schmerzen lindern können!
Tipp 1: Dehnen
Für diese Übung benötigen Betroffene einen Tennisball. Dieser wird unter der Fußsohle platziert. Mit etwas Druck wird der Ball nun hin und her gerollt. Gleichzeitig kann das Dehnen der Wade Erleichterung verschaffen.
Tipp 2: Muskeln gezielt trainieren
Wer an einem Fersensporn leidet, sollte den betroffenen Fuß stärken. Der Grund: Füße mit starken Muskeln halten Belastungen stand. Überdies entlasten die Muskeln die Sehnen. Eine effektive Übung für zu Hause besteht darin, Zeitungspapier mit den Zehen aufzuheben.
Fazit
Bei einem Fersensporn kommt es zu einer Verknöcherung der Ferse. Man unterscheidet den oberen und unteren Fersensporn, wobei Letzterer am häufigsten vorkommt. Auslöser können Überbelastungen, Fußfehlstellungen und Übergewicht sein. In der Regel leiden Betroffene unter Druckschmerzen. Ärzte behandeln den Fersensporn unter anderem durch die Stoßwellentherapie, die Kältetherapie, eine Injektion von Betäubungsmitteln und Kortisolpräparaten oder die Überweisung an einen Physiotherapeuten. Außerdem sollte der Patient den Fuß möglichst wenig belasten. Auch Übungen für zu Hause können die Schmerzen lindern.