Ameisen zuhause sind anstrengend, aber stellen in der Regel kein weiteres Problem dar. Dennoch können die kleinen Ameisenstraßen in der Küche anstrengend sein und manchmal verirrt sich das ein oder andere Insekt auch auf Ihren Arm. Dies merken Sie durch das Kribbeln und spätestens wenn es plötzlich zwickt. Die Ameise hat zugebissen!
Was auf den ersten Blick unproblematisch ist, kann aber auch schwere Folgen haben. Doch keine Sorge: Im Großteil der Fälle helfen ein paar Hausmittel und Methoden schnell, um Juckreiz oder gar eine Schwellung zu vermeiden. Wir haben Ihnen zusammengefasst, was Sie bei Ameisenbissen beachten sollten und wie Sie am besten vorgehen.
Sind Ameisenbisse gefährlich?
Die gute Nachricht ist, dass Ameisenbissen in der Regel nicht gefährlich sind. Sie können zwar lästig sein und sich durch etwas Jucken und eine Rötung bemerkbar machen, doch mehr als dies passiert meist nicht. Das gilt zumindest für die kleinen Ameisen, welche Sie in der Küche oder im Garten finden. Sollten Sie jedoch in der Nähe eines Waldes wohnen oder gar im Wald von Ameisen gebissen werden, kann es anders aussehen. In diesem Fall kann es zu unangenehmeren Schwellungen und sehr starkem Juckreiz kommen. Bei einer allergischen Reaktion kann der Verlauf eines Bisses überhaupt unangenehm ausfallen.
Wann Ameisensäure zum Problem wird: Allergien
Ameisensäure stellt bei der geringen Menge, die die Ameise durch den Biss abgibt, kein weiteres Problem dar. Problematisch wird es dann, wenn Sie allergisch reagieren. Dann können heftigere Hautreaktionen die Folge sein, welche sich durch Schwellungen, Rötungen und Juckreiz bemerkbar machen. In besonders schlimmen Fällen kann es nach einem Ameisenbiss zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Hier besteht akute Gefahr, weswegen die Ambulanz kontaktiert werden muss. Doch keine Sorge: In den meisten Fällen handelt es sich um Bisse von Hausameisen, welche gar keine Ameisensäure abgeben. Außerdem reagieren die wenigsten Personen allergisch.
So erkennen Sie einen Ameisenbiss
Wurden Sie von einer Ameise gebissen, macht sich dies meistens schnell bemerkbar. So ist ein kleiner weißer Hügel an der Bissstelle charakteristisch für den Ameisenbiss. Dieser geht jedoch vergleichsweise schnell wieder zurück. Die Umgebung des Bisses wird dafür rot, wobei sich selbst dies wieder verflüchtigt. Zurück bleibt in der Regel aber eine leichte Schwellung an der Bissstelle. Anders sieht dies beispielsweise bei der Feuerameise aus. Diese wird aufgrund ihrer Aggressivität gefürchtet, ist in Europa aber nicht heimisch. Hier entstehen zahlreiche Pusteln rund um die Bissstelle. Diese blähen sich im weiteren Verlauf zu Eiterpusteln auf, welche mitunter die Größe einer Stecknadel haben können.
Diese Pustel sind wiederum von einem roten Hof umgeben, während die Beschwerden länger anhalten können. Bei Hausameisen sollten Sie aber vor weiteren Einschränkungen verschont bleiben.
Erste Hilfe bei einem Ameisenbiss
Ist es passiert und Sie wurden von einer Ameise gebissen, bewahren Sie einen kühlen Kopf. Denn in der Regel ist dies nur halb so schlimm. Damit sich jedoch keine weitere Schwellung bildet, können Sie auf ein paar schnelle Mittel für die erste Hilfe zurückgreifen. Wichtig ist es außerdem, dass Sie den Biss nicht kratzen, da in diesem Fall die Ameisensäure verteilt werden kann.
- Kühlung: Kühlung hilft bei Bissen und Stichen immer Abhilfe. Halten Sie deswegen schnell etwas Kaltes auf den Biss, um somit Juckreiz zu lindern und einer Schwellung vorzubeugen. Hierfür nehmen Sie einfach Kühl-Akkus, Kühlbeutel oder gefrorene Lebensmittel her und halten diese an die betroffene Stelle. Auch Eiswürfel oder kaltes Wasser können Abhilfe schaffen.
- Hitze: Genauso wie Kälte hilft auch Hitze, um Juckreiz und eine Schwellung zu vermeiden. So ist dies bereits ein altbewährter Trick gegen Stiche von Wespen, funktioniert aber auch mit Ameisen. Dafür erhitzen Sie einfach einen Löffel und halten diesen an die Bissstelle. Genauso können Sie ein Feuerzeug anmachen und die heißte Vorderseite danach auf den Stich halten. Alternativ gibt es ebenso Geräte, welche genau für diesen Zweck konzipiert wurden. In diesem Fall spricht man von einem elektrischen Stichheiler.
- Salben: Gerade für den kühlenden Effekt eignen sich verschiedenste Salben, welche Sie mitunter in der Apotheke bekommen. Ist in der Salbe Kortison enthalten, beugt dies zusätzliche Entzündungen vor. Ein wahrer Alleskönner, welcher auch bei starken Sonnenbränden verwendet wird, ist Aloe Vera Gel. Dieses kann auf der Stelle aufgetragen werden und kühlt den Biss der Ameise.
Jetzt sollten Sie einen Arzt aufsuchen
Ja, der Großteil der Ameisenbisse ist unproblematisch. Dennoch können unter Umständen Komplikationen auftreten, in welchem Fall Sie unbedingt den Arzt aufsuchen oder in schlimmen Fällen gar die Ambulanz kontaktieren sollten. Dies gilt beispielsweise dann, wenn die Beschwerden rund um den Ameisenbiss auch nach Tagen nicht abklingen. Vernehmen Sie in den Stunden und Tagen nach dem Biss außerdem etwaige Symptome, wie Übelkeit oder Schwindel, ist ebenso der Gang zum Arzt ratsam. Dasselbe gilt für Fieber. Bei Hinweisen auf eine allergische Reaktion oder gar einen anaphylaktischen Schock rufen Sie bitte die Ambulanz an.
Dies gilt beispielsweise für Ohnmachtsanfälle, Kreislaufprobleme, Atemnot oder auch Herzrasen. Genauso sind etwaige Schwellungen im Mund- und Rachenraum problematisch. Sind all diese Symptome mit dem Ameisenbiss zu verbinden, warten Sie nicht länger.
Diese Hausmittel helfen gegen Ameisenbisse
Haben Sie einen Ameisenbiss entdeckt oder plagt Sie dieser, kursieren verschiedenste Empfehlungen rund um Hausmittel herum. So gilt wie bei allen anderen Insektenstichen und -bissen auch, dass Spucke helfen soll. Diese wird einfach auf die betroffene Stelle gerieben und soll den Juckreiz lindern. Dies funktioniert erprobt auch, jedoch handelt es sich natürlich um kein dauerhaftes Hilfsmittel. So hilft die Spucke nicht gegen den Biss, sondern lindert lediglich den Juckreiz. Man geht davon aus, dass dies außerdem durch die Verdunstung des Speichels und die daraus resultierende Kühlung der Fall ist.
Ein ebenso bewährter Tipp bei Bissen und Stichen aller Art ist das Einreiben der Stelle mit rohen Zwiebeln oder Knoblauchzehen. Diese helfen bei allerlei Beschwerden, halten die Wunde steril und desinfizieren sie somit. Dafür schneiden Sie Zwiebel oder Knoblauch auf und reiben sie auf der Bissstelle ein. Beachten Sie jedoch, dass gerade Personen mit empfindlicher Haut stark reagieren können. So können auch Knoblauch und Zwiebel zu einem brennenden Gefühl auf der Haut führen.
Nicht alle Ameisenbisse sind gleich
Alle Ameisenarten sowie viele weitere Insekten verfügen über Mundwerkzeug. Dieses hilft der Ameise, Nahrung aufzunehmen, aber sich auch gegenüber Feinden zu verteidigen. Doch manche Ameisenarten haben zusätzlich die Möglichkeit, Gift in die entstandene Wunde zu befördern – die Ameisensäure. Dies ist insbesondere bei Waldameisen und anderen Arten der Fall, welche sich durch einen fülligeren Körper auszeichnen. So befindet sich am Hinterleib dieser Ameisen ein Stachel, mittels welchem die Ameisensäure freigesetzt wird. Hierbei handelt es sich um eine Methansäure. In diesem Sinne ist Ameisensäure als solches gefährlich, aber bei der abgegebenen Menge im Zuge eines Stichs unbedenklich.
Dennoch ist nicht jeder Biss gleich. Die rote Feuerameise ist beispielsweise ein echter Schreck in den USA. Jährlich werden Millionen Personen gestochen, während ein Teil von diesen sogar den Arzt aufsuchen muss. Es kommt ebenso vor, dass Personen an einem Ameisenbiss sterben. Doch all dies gilt natürlich nur für bestimmte Arten und Personen mit Allergie. Im schlimmsten Fall kann es bei diesen auch zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Hier ist der Notarzt dringend aufzusuchen.
Richtig vorbeugen: Die besten Tipps
Ameisenkolonien im Haus vermeiden Sie in erster Linie durch die sorgsame Verpackung von Lebensmitteln. So sollten Sie Essen, insbesondere zuckerhaltige Nahrungsmittel sowie Fleisch, nicht offen stehen lassen. Geben Sie sämtliche Nahrungsmittel somit immer in Aufbewahrungsboxen und achten Sie darauf, dass Sie Essen auf Terrasse und Garten ins Haus zurückbringen. Denn entdeckt erstmal eine Ameise die Nahrung, folgen ihr gleich andere Artgenossen, welche der Duftspur der ersten Entdeckerin folgen. So bildet sich schnell eine Kolonie bei Ihnen und die Gefahr, gebissen zu werden, steigt.
Sollten Sie wiederum im Wald spazieren gehen, achten Sie stets auf festes Schuhwerk und darauf, dass sämtliche Körperpartien bedeckt sind. Außerdem ist es wichtig, dass Sie keine Ameisenhügel zerstören oder in irgendeiner Hinsicht beschädigen. So sollten Sie auch vor den Bissen sowie den unangenehmen Folgen verschont bleiben und können Ihre Wanderung entspannt fortsetzen.