40.000 bis 80.000: So viele Bienen leben gemeinsam in einem einzigen Bienenstock. Auf engstem Raum suchen hier weibliche Arbeitsbienen männliche Drohnen zur Begattung der Bienenkönigin und die Bienenkönigin selbst Schutz vor Bakterien, Viren, Pilzen und Feuchtigkeit.
Um den Bienenstock zu verschließen, stellen die fleißigen Bienen ein Wirkstoffgemisch her: Propolis. Seit der Antike greift der Mensch auf das Gemisch zurück, um Wunden zu versorgen und Heilungsprozesse zu fördern. Heute wird das Naturprodukt in der Naturheilkunde eingesetzt und als Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung des Immunsystems eingenommen. Was versteht man unter Propolis, wie wird das Vielgemisch angewendet und welche Wirkungen werden vermutet? Welche Nebenwirkungen sind möglich und warum lohnt es sich, auf deutsche Propolis-Produkte zurückzugreifen? Wir liefern Antworten!
Was ist Propolis?
Propolis ist ein Kittharz, das Bienen zur Abdichtung ihres Bienenstocks herstellen. Dafür sammeln sie Teile der Rinde und Knospen von Laubbäumen und vermischen diese mit Pollen, Speichel und Wachsen. Das klebrige Material schützt den Bienenstock vor gefährlichen Keimen und Viren. Erste Untersuchungen zeigen, dass Propolis aus hunderten Stoffen besteht.
Das Gemisch der Bienen enthält unter anderem Flavonoide und Hydroxyzimtsäuren wie Ferulasäure sowie Vitamine, Mineralstoffe, Zucker und Bienenenzyme. Aus diesem Grund wird der Kittharz in der Naturheilkunde angewendet. Die Alternativmedizin bezieht sich dabei unter anderem auf Anwendungen in der Antike. Auch im Mittelalter soll Propolis als Antiseptikum verwendet worden sein.
Propolis von Bienen Ruck steht zum Beispiel als Tinktur, Nahrungsergänzungsmittel oder zur äußeren Anwendung zur Verfügung. Geerntet wird Propolis heutzutage mithilfe von feinen Gittern aus Kunststoff. Der Geschmack des Wirkstoffgemisches lässt sich als leicht bitter und etwas scharf beschreiben.
Wie kann Propolis angewendet werden?
Zur äußeren Anwendung können Verbraucher auf Propolis-Cremes, Propolis-Salben und Propolis-Sprays zurückgreifen. Dabei gilt: Das Gemisch aus verschiedenen Wirkstoffen kann mehrmals täglich angewendet werden, sollte jedoch nicht auf offene Wunden aufgetragen werden. Propolis-Pulver, Propolis-Tinkturen und Propolis-Kapseln dienen als Nahrungsergänzungsmittel, wobei homöopathische Präparate mit Propolis über den Arzneimittelstatus verfügen. Die Angabe einer Indikation ist nicht vorgeschrieben. Zudem erfolgt die Dosierung individuell und wird auf das jeweilige Krankheitsbild abgestimmt.
Propolis als Nahrungsergänzungsmittel: Was sagt die Forschung?
Nahrungsergänzungsmittel mit Propolis sind beliebt. Zudem wird das Gemisch in der Naturheilkunde inzwischen im Rahmen der Behandlung von Diabetes eingesetzt. Aussagekräftige Studienergebnisse aus der Forschung fehlen bisher. Das muss jedoch nicht zu dem Schluss führen, dass Propolis keine Wirkung auf den menschlichen Körper entfalten kann.
Vielmehr liegen folgende Probleme vor:
- Propolis ist ein Naturprodukt: Naturprodukte sind schwierig zu erforschen, da jede Probe eine andere Zusammensetzung aufweist. So lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen treffen.
- Studien mit wenigen Teilnehmern: Es existieren zwar vereinzelte Studien über die Wirksamkeit von Propolis auf den Menschen. Die Ergebnisse sind jedoch nicht aussagekräftig, da diese mit wenigen Probanden durchgeführt wurden.
- Studienergebnisse aus Tierversuchen und Laborexperimenten: Weitere Studien lassen ebenfalls keine Aussage über die Wirkung auf den Menschen zu, da sie ausschließlich auf Experimenten mit Tieren fußen.
Wie könnte Propolis wirken?
Bienen Ruck gilt als Vorreiter für Propolis-Produkte aus der Natur. Die Produkte sind in Propolis-Konzentrationen zwischen 10 und 40 Prozent erhältlich – jeder Artikel stellt ein Unikat dar. Denn das Naturprodukt variiert in seiner Zusammensetzung. Dabei wirkt sich unter anderem der Standort des Bienenstocks, die Jahreszeit und das Angebot an heimischen Pflanzen in der nahen Umgebung auf die Bestandteile aus. Die Farbe des Vielstoffgemisches kann aus diesem Grund unterschiedlich ausfallen und reicht von einem satten Gelb-Braun bis zu einem dunklen Braun oder Grün.
Welche Wirkungen könnte Propolis aufweisen?
- Propolis soll antioxidativ wirken können.
- Propolis soll antimikrobiell wirken können.
- Propolis soll wundheilungsfördernd wirken können.
- Propolis soll entzündungshemmend wirken können.
- Propolis soll stimmungsaufhellend wirken können.
Wissenschaftliche Studien konnten diese Effekte auf den Menschen bisher nicht nachweisen. Die unterschiedliche Zusammensetzung der Inhaltsstoffe in den einzelnen Produkten erschwert die Forschung.
Welche Nebenwirkungen von Propolis sind bekannt?
Bei Propolis-Produkten zur äußeren Anwendung können laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Kontaktallergien wie Hautrötungen, Hautausschläge und Schwellungen auftreten. Da das Gemisch von Bienen hergestellt wird, kann die äußere und innere Anwendung der Propolis-Artikel zu körperlichen Reaktionen führen, sofern Anwender gegen Bienen- oder Wespenstiche oder Honig allergisch sind. Außerdem soll die Einnahme von Propolis bei Asthma-Patienten oder Neurodermitis-Patienten zu Nebenwirkungen führen können. Schwangere und Stillende sollten von einer Nutzung absehen.
Enthalten Propolis-Produkte aus Deutschland auch Pyrrolizidinalkaloide?
Pyrrolizidinalkaloide (PA) sollen zu Lungen- und Leberschäden führen und Krebserkrankungen auslösen können. Die Gefahr erhöht sich, wenn hohe Mengen des Pflanzeninhaltsstoffes konsumiert werden. Da es sich bei Propolis um ein Gemisch aus hunderten Stoffen handelt und auch Pyrrolizidinalkaloide enthalten sein können, sollten die Bienenprodukte genau geprüft werden. Ein Blick auf die Verpackung verrät, welche Zusammensetzung vorliegt. Gleichzeitig ist es ratsam, sich direkt an den Hersteller zu wenden und zu erfragen, wie hoch die Konzentration in einem spezifischen Produkt ausfällt.
Generell gilt: Produkte aus Neuseeland, Australien, Südamerika und Spanien sollen in der Regel hohe Pyrrolizidinalkaloide enthalten. Der Grund ist die Vegetation in den einzelnen Gebieten, wo viele Pflanzen vorkommen, die Alkaloide enthalten. In Deutschland soll der Wert geringer ausfallen. Wer sichergehen möchte, greift ausschließlich zu Produkten, die weniger als 500 Mikrogramm Alkaloide pro Kilogramm aufweisen. In der Europäischen Union darf dieser Wert seit 2022 nicht überschritten werden. Produkte aus heimischem Anbau sind deswegen Produkten aus Gebieten außerhalb der EU vorzuziehen. Allerdings dürfen Restbestände mit einem höheren Gehalt noch bis 2023 verkauft werden.
Fazit – natürliche Bienenprodukte zur äußeren und inneren Anwendung
Bienen stellen Propolis her, um ihren Bienenstock vor äußeren Einflüssen zu schützen. Weil das Naturprodukt unter anderem aus Flavonoiden und Hydroxyzimtsäuren sowie Vitaminen und Mineralstoffen besteht, findet das Gemisch in der Naturheilkunde Anwendung. Möglich ist die Nutzung von Salben, Tinkturen oder Tabletten.
Propolis soll antioxidativ, antimikrobiell, wundheilungsfördernd, entzündungshemmend und stimmungsaufhellend wirken. Aussagekräftige wissenschaftliche Studien stehen noch aus. Menschen mit Allergien gegen Bienen- und Wespenstiche sowie Menschen mit einer Neurodermitis oder Asthma können empfindlich auf Propolis reagieren. Zudem wird Schwangeren und Stillenden von einer Nutzung abgeraten. Da Propolis Pyrrolizidinalkaloide enthält, ist es ratsam, zu Produkten aus Deutschland zu greifen. Hier finden sich in der Regel Pflanzenbestände mit niedrigeren Alkaloid-Konzentrationen als in Neuseeland, Australien, Südamerika und Spanien.