Bitter ist eine Geschmacksrichtung, die weitestgehend aus unserem Speiseplan verschwunden ist. Dabei sind Bitterstoffe eigentlich in vielen Lebensmitteln enthalten. Da eine große Zahl Menschen den bitteren Geschmack als unangenehm empfindet, wurden die bitteren Bestandteile herausgezüchtet. Ein großer Fehler.
Heute weiß man, wie gut der Bitterkonsum für unseren Körper ist. Die bitteren Saponine gehören zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe und sind für den Menschen sehr gesund. Sie bringen den Stoffwechsel in Schwung, stärken die Abwehrkräfte und sorgen für einen ausbalancierten Säure-Basen-Haushalt. Wer Bitterstoffe kaufen möchte, kann zwischen Tropfen, Pulver und Gelen wählen und die Produkte in den Speiseplan integrieren oder einfach als Extra für die Gesundheit einnehmen.
Bitter im Mund – im Magen gesund
Dies ist eine alte Weisheit, in der viel Wissenswertes über Bitterstoffe steckt. Bitterstoffe regen die Verdauung an und dies beginnt bereits im Mund. Bittere Nahrungsmittel regen die Produktion von Speichel an und geben Signale an den Verdauungstrakt weiter. Schon beim Essen läuft die Produktion von Magensäften, Insulin und Gallenflüssigkeit an. Die Leber wird zum Abbau von Giftstoffen animiert. Bitterstoffe sorgen für eine nachhaltig verbesserte Verdauung und der Körper wird von Schlacken und Giftstoffen befreit.
Ganz nebenbei kann bitter das Verlangen nach Süßem reduzieren. Bei einem langfristigen Genuss von Bitterstoffen regulieren sich die Darmaktivität und angesammelter Ballast wird aus dem Körper gespült. Genau diese Problemzonen im Körper können zu unterschiedlichen Beschwerden führen. Die Leber funktioniert nicht gut, der Organismus ist übersäuert und die Haut wirkt unrein. Es resultieren Antriebslosigkeit und das Gewicht rutscht aus dem optimalen Bereich.
Normales Schmecken lernen
Das Herauszüchten bitterer Inhaltsstoffe aus Nahrungsmitteln hat weitreichende Konsequenzen. Viele Menschen haben das bewusste Schmecken verlernt. Besonders in der jüngeren Generation ist die Akzeptanz eines bitteren Geschmacks verloren gegangen. An seine Stelle sind süß und salzig getreten. Zucker und Salz werden oft in zu großen Mengen konsumiert und häufig mit Geschmacksverstärkern kombiniert. Die Reduzierung der Bitterstoffe und der gleichzeitig verstärkte Konsum von Zucker und salzigen Lebensmitteln gelten als Verursacher von Erkrankungen, die das Herz-Kreislauf-System und die Verdauungsorgane betreffen.
Die Gesundheit profitiert davon, wenn der Speiseplan alle Geschmacksrichtungen beinhaltet. Sich dem bitteren Geschmack zu nähern, kann schrittweise erfolgen. Gemüsesorten wie Grünkohl, Rucola, Kohlrabi, Chicorée, Spargel und viele weitere enthalten natürliche Bitterstoffe. Wichtig ist, beim Einkauf auf naturbelassene Sorten zu achten, die zum Beispiel auf Bauernmärkten erhältlich sind.
Auch Löwenzahn oder Brennnessel als Teezubereitung helfen dabei, sich an den Geschmack zu gewöhnen. Gekaufte Bitterstoffe können gut dosiert werden. Am Anfang können einige Tropfen oder etwas Pulver in ein Glas Wasser gegeben werden. Die Einnahme sollte vor oder nach dem Essen erfolgen. Die Geschmacksnerven werden auf diesem Weg langsam an den bitteren Geschmack herangeführt und nach einiger Zeit ist bitter wieder normal.