Bei einer Papillenexkavation handelt es sich um eine Ausbuchtung der Sehnerven nach hinten, was bei vielen Menschen zu Sehstörungen, Kopf – und Augenschmerzen sowie weiteren Symptomen führt. Doch was genau ist eine Papillenexkavation eigentlich, wie entsteht diese, welche Symptome treten mit dieser auf und wie wird diese erkannt beziehungsweise anschließend behandelt?
Definition: Um was handelt es sich bei einer Papillenexkavation?
Liegt eine Papillenexkavation vor, so sind die Sehnerven nach hinten ausgebuchtet. Genauer gesagt handelt es sich aber um eine Vertiefung der Sehnervenpapille – daher auch der Name. Die Sehnervenpapille wiederum stellt den Bereich der Augen dar, an welchem der Sehnerv in den Augapfel trifft. Es handelt sich hierbei um eine besonders empfindliche Stelle der Augen, weshalb es häufiger zu einer Papillenexkavation kommt. Hervorgerufen wird eine Papillenexkavation stets durch Veränderungen am Auge – meist ist ein starker Druck für das Krankheitsbild verantwortlich. Dieser starke Druck wiederum sorgt dafür, dass der Sehnerv nach außen gedrückt wird und somit eine unnatürliche Position annimmt.
Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Formen einer Papillenexkavation, welche wiederum eine unterschiedliche Dauer des Krankheitsbildes aufweisen.
So gibt es zum einen die akute Papillenexkavation, welche bei einer schnellen Behandlung meist innerhalb kurzer Zeit geheilt werden kann. Zum anderen gibt es aber auch die chronische Papillenexkavation, welche sich durchaus über mehrere Monate oder Jahre erstrecken kann. Darüber hinaus gibt es auch eine angeborene Papillenexkavation, welche grundsätzlich nur sehr selten vorliegt. Diese Art der Papillenexkavation ist jedoch kaum heilbar und kann ein Leben lang vorliegen. Eine Papillenexkavation sollte in jedem Fall schnell behandelt werden, denn je nach Art kann es zu Folgen wie Sehstörungen kommen, welche sogar bleibend sein können und somit nicht mehr heilbar sind.
Diese Ursachen können für eine Papillenexkavation verantwortlich sein
Am häufigsten stellt das Glaukom die Ursache für eine Papillenexkavation dar, denn hier entsteht ein hoher Druck im Auge, welcher wiederum an der Stelle der Papille entlastet wird, indem der Sehnerv nach außen gedrückt wird. Meistens ist ein akutes Glaukom ursächlich für die Entstehung einer Papillenexkavation. Hierbei kommt es nämlich dazu, dass der Kammerwinkel im Auge blockiert wird. Es handelt sich hierbei um die Stelle im Auge, an welcher die Flüssigkeit aus dem Auge gefiltert wird. Wird diese jedoch nun blockiert, so kommt es zu einem schnellen Anstieg des Drucks im Auge. Dieser wirkt sich gerade auf das innere Auge aus. Dadurch wird wiederum der Sehnerv der Papille nach außen gedrückt und es entsteht eine Papillenexkavation.
Bei einem chronischen Glaukom wiederum kommt es so gut wie nie zu einer Papillenexkavation, denn dieses geht nur mit sehr wenigen Symptomen einher. Außerdem schreitet dieses sehr langsam voran. Der Körper passt sich somit gut an die neuen Umstände an. Es gibt aber auch einige Fälle, in welchen eine Papillenexkavation nicht von einem Glaukom hervorgerufen wird. So gibt es durchaus einige weitere Erkrankungen, welche für einen hohen Druck im Auge sorgen und somit eine Papillenexkavation hervorrufen. Es kann sich dabei unter anderem um sämtliche Krankheiten handeln, welche mit einer Entzündung im Auge einhergehen.
Gerade bei einer stärkeren Entzündung kann durch einen hohen Druck eine Papillenexkavation hervorgerufen werden.
Darüber hinaus gibt es sogar Krankheiten außerhalb des Auges, welche für eine Papillenexkavation sorgen können. Diese rufen einen Zug am Sehnerv hervor, sodass es dann zu der Papillenexkavation kommt. Zu guter Letzt kann die Ursache für eine Papillenexkavation natürlich noch darin liegen, dass diese bereits angeboren ist. So ist es durchaus möglich, dass die Papillenexkavation zum Beispiel durch einen angeborenen Sehfehler gleichzeitig hervorgerufen wird. Zudem besteht aber auch die Möglichkeit, dass ein angeborenes Glaukom vorhanden ist, welches wiederum zu der permanenten Papillenexkavation führt. Häufig ist eine angeborene Papillenexkavation kaum heilbar – es gibt jedoch immer wieder Ausnahmefälle.
Welche Symptome können auftreten?
Pauschal lassen sich für eine Papillenexkavation keine Symptome nennen, denn diese hängen stets von der Ursache der Papillenexkavation ab. In den meisten Fällen wird eine Papillenexkavation jedoch durch ein Glaukom hervorgerufen und so sind die damit einhergehenden Symptome in aller Regel zu nennen. Es kommt hier unter anderem zu starken Kopf – und Augenschmerzen, welche permanent anhalten können. Zudem sind die Augen von Rötungen betroffen und es kommt zu einer reduzierten Sehstärke des jeweiligen betroffenen Auges. Zudem tritt mit einem akuten Glaukom meist auch eine fixierte Pupille auf, welche sich bei einem starken Lichteinfall kaum verengt. Wer seinen Augapfel vorsichtig abtastet, wird dabei auch spüren können, dass dieser deutlich härter ist.
In einigen Fällen kommt es auch zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Schwindelanfällen. Diese treten jedoch seltener auf. Ein Brennen des Auges ist häufig wahrzunehmen. Des Weiteren kann es zu Störungen des Sichtfelds kommen, welche sich mit der Zeit auch verstärken können. In einigen Fällen kann das betroffene Auge auch stark tränen. Treten einige der hier genannten Symptome auf, so sollte grundsätzlich umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um eine Diagnose aufzustellen.
Wie wird eine Papillenexkavation diagnostiziert?
Liegt möglicherweise eine Papillenexkavation vor, so sollte sofort eine Diagnose durch einen Augenarzt erfolgen. In aller Regel erfolgt im Zuge der Diagnose zunächst die Anamnese – hier wird der jeweilige Patient primär zu den auftretenden Symptomen befragt. Besteht die Möglichkeit, dass ein Glaukom vorliegt, so tastet der behandelnde Augenarzt möglicherweise auch den Augapfel vorsichtig ab – ist dieser besonders hart, so ist ein Glaukom nicht mehr auszuschließen. Anschließend erfolgt meist eine Ophthalmoskopie, wobei es sich um eine Spiegelung des Augenhintergrundes handelt. Der Augenarzt kann hier die Sehnervenpapille genau betrachten, um eine Papillenexkavation zu diagnostizieren.
Hierbei schaut der Augenarzt besonders auf die Blutgefäße. Hat sich der Verlauf der Blutgefäße verändert, so ist für den Augenarzt schnell erkennbar, ob es sich tatsächlich um eine Papillenexkavation handelt. Zudem wird in aller Regel der Augeninnendruck gemessen. Durch diesen kann festgestellt werden, ob gleichzeitig auch ein Glaukom vorliegt, welches für die Papillenexkavation verantwortlich sein kann. Zudem führt der behandelnde Augenarzt meist noch Untersuchungen des Gesichtsfeldes durch.
So läuft die Behandlung ab
Wurde durch den behandelnden Augenarzt festgestellt, dass es sich tatsächlich um eine Papillenexkavation handelt, so stellt die Behandlung den nächsten Schritt dar. Abhängig ist die Behandlung der Papillenexkavation stets von der jeweiligen Ursache und so läuft diese nicht immer gleich ab. Ist ein akutes Glaukom für die Papillenexkavation verantwortlich, so sollte eine Behandlung so schnell wie möglich erfolgen, da sich das Krankheitsbild sonst noch verschlechtern kann. Typischerweise wird hier der Augeninnendruck zunächst durch entsprechende Medikamente gesenkt. Weiterhin wird die Neuproduktion von Kammerwasser verhindert, denn durch diese würde sich der Druck im Auge noch weiter erhöhen.
Darüber hinaus wird die Blockierung des Kammerwinkels aufgehoben. Auch dies erfolgt zunächst medikamentös.
Es ist aber durchaus möglich, dass eine Behandlung unter dem Einsatz von Medikamenten nicht erfolgreich ist. Ist dies der Fall, so ist ein operativer Eingriff nicht mehr auszuschließen. Der blockierter Kammerwinkel im betroffenen Auge wird nun operativ freigelegt. So kann die Flüssigkeit aus diesem wieder ablaufen und der Druck im Auge wird rapide abgebaut. Ist ein chronisches Glaukom für die Entstehung von der Papillenexkavation verantwortlich, so wird dieses in aller Regel ausschließlich unter dem Einsatz von Medikamenten behandelt. Die Therapie muss hier nicht zwingend so schnell erfolgen wie bei einem akuten Glaukom.
Weitere Behandlungsmöglichkieten einer Papillenexkavation
Wurde die Papillenexkavation durch Krankheiten hervorgerufen, welche sich entzündlich auf das Auge auswirken, so läuft die Behandlung meist ebenfalls im Zuge des Einsatzes von Medikamenten ab. Angewendet werden hier meist Schmerzmittel, von welchen gleichzeitig auch eine anti-entzündliche Wirkung ausgeht. Cortison kommt hier ebenfalls häufiger zum Einsatz, um die Entzündung so schnell wie möglich zu stoppen. Teilweise werden auch Medikamente eingesetzt, welche das Immunsystem herunterfahren, um die Papillenexkavation zu stoppen. Ist eine infektiöse Augenerkrankung für die Papillenexkavation verantwortlich, so werden häufig auch Antibiotika eingesetzt, um die Infektion so schnell wie möglich zu stoppen.
Nicht zuletzt kann es auch vorkommen, dass die Papillenexkavation durch bestimmte Augenviren ausgelöst wurde, gegen welche wiederum die entsprechenden Medikamente angewendet werden. In aller Regel kann eine Papillenexkavation medikamentös behandelt werden, sodass diese nicht schmerzhaft ist. Nur in wenigen Fällen ist tatsächlich ein operativer Eingriff notwendig.