Insektenstiche, zum Beispiel Mücken- oder Wespenstiche, sind oft schmerzhaft oder lösen quälenden Juckreiz aus. Der Juckreiz ist oftmals so stark, dass sich viele Betroffene schier blutig kratzen und damit eine seltene, aber dennoch nicht zu unterschätzende Komplikation hervorrufen können: der Insektenstich entzündet und infiziert sich. Aus einer solchen Entzündung kann sich eine so genannte Sepsis oder Blutvergiftung entwickeln, die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden kann.
Blutvergiftung nach einem Insektenstich: Grundlegende Informationen
Wie eingangs erwähnt, machen sich Insektenstiche vor allem durch sehr starken Juckreiz bemerkbar. Gerade Kinder, aber auch viele Erwachsene können den Drang, sich zu kratzen, nicht unterdrücken. Wird der Insektenstich jedoch aufgekratzt, entsteht eine kleine, offenen Wunde, durch die Bakterien und andere Krankheitserreger in den menschlichen Organismus gelangen können. Der Körper schaltet unmittelbar auf Abwehr und versucht, die unerwünschten Eindringlinge abzutöten. Eine Entzündungsreaktion wird hervorgerufen, um die entstandene Infektion einzudämmen.
Was ist eine Sepsis oder auch Blutvergiftung?
Bei einer Sepsis oder auch Blutvergiftung handelt es sich um eine Entzündungsreaktion, die den gesamten Körper betrifft. Zu diesem Zeitpunkt ist es dem menschlichen Organismus nicht gelungen, den eindringenden Bakterien Herr zu werden. Die entstandene Infektion hat sich ungehindert durch die Blutbahn vermehrt und ist nicht mehr aus eigener Kraft zu bewältigen. In so einem Fall, am besten aber noch bei den ersten Anzeichen einer Entzündung, sollte ein Arzt eingeschaltet werden, da die Sepsis einen schweren bis schlimmstenfalls tödlichen Verlauf nehmen kann. Es kann zu Organschäden kommen, die in ihrer Ausprägung so gravierend sind, dass eine langfristige Therapie von Nöten ist.
Sind die Schäden zu schwer, kommt es zu Organversagen und somit zum Tod.Wichtig ist, die Warnsignale und verschiedenen Symptome differenzieren zu können. Nicht jeder Insektenstich infiziert sich, aber auch aus einem harmlosen Mückenstich kann eine Gefährdung für die Gesundheit entstehen.
Was sind die Symptome eines harmlosen Insektenstiches?
Ein relativ harmloser Insektenstich weist folgende Symptome auf:
- Rötung
- Schwellung
- Juckreiz
- je nach Art des Insektenstiches leichte, brennende Schmerzen
Reagiert man generell empfindlicher auf Insektenstiche, kann es zu starken Schwellungen und Überhitzung des umgebenden Gewebes kommen. Abhilfe verschaffen hier kühlende Umschläge oder spezielle Sprays und Salben.
Weitere Krankheitsbilder bei einem infizierten Insektenstich
Bevor es zu einer den gesamten Organismus betreffenden Entzündungsreaktion, also einer Sepsis kommt, besteht auch die Möglichkeit, dass folgende entzündliche Erkrankungen entstehen können:
- Impetigo, eine oberflächliche Hautentzündung
- Phlegmone, eine Entzündung des umgebenden Bindegewebes
- Follikulitis, eine Entzündung der Haarwurzel
Diese drei Erkrankungen sind als Vorstufen zur Lymphangitis zu betrachen. Eine Lymphangitis ist eine so genannte Lymphbahnenentzündung oder auch Blutvergiftung.
Wie bemerkt man eine Blutvergiftung durch Infektion des Insektenstiches?
Neben den oben genannten Symptomen und Krankheitsbildern kann es sein, dass sich relativ atypische Symptome zeigen, also Beschwerden, die man nicht sofort in den Zusammenhang mit einem Insektenstich bringt. Dazu zählen:
- Schüttelfrost
- Fieber
- Eiter aus der Einstichstelle
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- Kreislaufbeschwerden
- Bewusstseinsstörungen
- allgemeines Krankheitsgefühl
All dies sind Warnsignale, die das Hinzuziehen eines Arztes und eine entsprechende Behandlung ratsam machen. Sie geben Hinweis darauf, dass der Körper es nicht mehr aus eigenen Stücken schafft, die Infektion zu bekämpfen. In diesen Fällen muss der Organismus von außen unterstützt werden, um wieder zu genesen.
Handlungsbedarf bei Entzündungen
Sobald ein Insektenstich extrem anschwillt oder starke Schmerzen verursacht, sollte der Rat eines Arztes eingeholt werden. Er wird sicher beurteilen können, ob es sich um eine ernsthafte Entzündung handelt. Um diese Entzündung zu behandeln, gibt es verschiedene Cremes, Gels, Salben und zum Abschluss Antibiotika, die eine weitere Infektion eindämmen. Kommt es zu den atypischen Symptomen wie Fieber oder Schüttelfrost ist es ratsam, sofort eine Behandlung im Krankenhaus aufzunehmen.
Diese Symptome zeigen, dass der menschliche Körper eine ganzheitliche Entzündungsreaktion, also eine Blutvergiftung oder auch Sepsis entwickelt hat.
Jetzt ist schnelle Handlung gefordert, um den Organismus vor Langzeitschäden oder schweren Beeinträchtigungen zu schützen. Hier werden zunächst die Symptome bekämpft, also das Fieber gesenkt, Übelkeit und Erbrechen verhindert und dem Körper Flüssigkeit hinzugefügt. Zudem wird eine Behandlung mit Antibiotika angestrebt, in diesem Fall intravenös, um schnell und gezielt die weitere Ausbreitung einer Infektion zu verhindern. Eine engmaschige Kontrolle der Vitalwerte des betroffenen Patienten gewährleistet, dass jede Verschlechterung des allgemeinen Zustandes beobachtet werden kann. In diesem Fall kann entsprechend schnell entgegengewirkt werden.
Blutvergiftung nach Insektenstich: Vorbeugende Maßnahmen
Die Wahrscheinlichkeit durch einen Insektenstich eine Sepsis oder auch Blutvergiftung zu erleiden, ist relativ gering. Dennoch können die möglichen Folgen so immens schwerwiegend sein, dass es wichtig ist, eine Infektion des Insektenstiches zu verhindern. Ein extremes Kratzen der betroffenen Stelle sollte unbedingt vermieden werden. Den Juckreiz lindern kann man durch kühlende Salben und Gels, kalte Umschläge sind auch möglich. Mittlerweile gibt es auch elektronische Geräte, die den Juckreiz durch Hitze aus dem Insektenstich herausziehen können. Wer es natürlich mag, für den empfehlen sich Salben und Tinkturen, in denen Retterspitz verarbeitet wurde. Er hemmt Entzündungen und bekämpft sanft eine Ausbreitung von Infektionen.
Manchmal ist es leider nicht möglich, dem Drang zu widerstehen, zu kratzen. Gerade Kinder können sich häufig nicht beherrschen und sind somit besonders gefährdet.
Mit einem sauberen, rauen Handtuch kann man mit leichtem Druck über den Insektenstich reiben, um eine Schädigung der Haut zu vermeiden. Kratzt man sich dennoch einmal mit den Fingernägeln im Bereich rund um den Insektenstich und verletzt dabei möglicherweise das Gewebe, bietet man Bakterien und Krankheitserregern eine willkommene Eintrittspforte. Daher ist es ratsam, die Einstichstelle zu reinigen und mit einem speziellen Wundantiseptikum zu versorgen. Das lindert weiter den Juckreiz und kann vor möglichen Infektionen schützen.