Eric Franklin, ein Sportwissenschaftler aus der Schweiz, erfand zu Beginn der 1980er Jahre seine eigene alternativmedizinische Bewegungslehre und nannte sie schlicht „Franklin-Methode“. Heute wird die Franklin-Methode an den Wiener Universitäten sowie in Köln und Karlsruhe gelehrt. In New York ist dies an der Juillard School der Fall.
Franklin-Methode: Mentales Training bildet den Schwerpunkt
Mit der Hilfe von sogenannten Gedankenbildern, auch DNI für Dynamic Neruocognitive Inagery genannt, soll bei der trainierenden Person das Körper- und Bewegungsempfinden gesteigert werden. Dies soll im Endeffekt zu gesteigerten sportmotorischen Fähigkeiten führen, zu denen Kraft und Beweglichkeit aber auch Koordination gehören. Auch der Geist erfährt eine positive Veränderung. Franklin beruft ich mit seiner Lehre auf Mabel Elsworth Todd und ihre in den 1930er Jahren gegründete Bewegungslehre, die Ideokinese. Darüber hinaus ist es ihm wichtig, weitere Elemente zu implementieren. Dazu gehören neben den Elementen aus der Sportwissenschaft und der Psychomotorik auch fernöstliche Bewegungslehren sowie die Kinesiologie.
Weiterhin integriert Franklin Pilates, Yoga, die Feldenkrais-Lehre, die Alexander-Technik und die Neuroplastizität. Die angewandte Neuroplastizität und mit ihr die Formbarkeit unseres Gehirns gehören wohl zu den bedeutendsten Entdeckungen des einundzwanzigsten Jahrhunderts. In der angewandten Neuroplastizität ist die Franklin-Methode® führend. Für ein besseres Verständnis sei an dieser Stelle gesagt, dass diese Methode darlegt, wie man zur Verbesserung der eigenen Körperfunktionen sein Gehirn benutzen kann.
Dazu gehört auch das Aufzeigen einer dynamischen Körperstellung und wie man sich inklusive einer maximalen Leitungsfähigkeit bewegen sollte, damit der Körper jung und voller Energie bleibt.
Schließlich ist jede Bewegung Teil einer zusammenhängenden Sinfonie. Das heißt im Kontext betrachtet: Die ideale Konstellation, bestehend aus Gelenken, Gliedern, Bindegewebe, Muskeln sowie der Schwerkraft und allen beweglichen Teilen muss immer präsent sein. Die Steuerung dieser komplexen Konstellation obliegt dem Gehirn und dem Nervensystem.
Wie steht die Wissenschaft dieser Methode gegenüber? Wie ist die Studienlage?
Es existiert eine nicht veröffentlichte Studie der „privaten Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Forschung in der Medizin“,kurz GESOMED genannt, aus dem Jahre 2010. Auf diese wird immer wieder von Anwendern verwiesen. Kleine Tänzergruppen und Musiker haben ebenfalls Studien vorgelegt. Eine weitere Studie sieht im DNI-Training eine perspektivische, also vielversprechende Methode zur Rehabilitation in Bezug auf eine Verbesserung der Vorstellungskraft. Dies könne auch für das Erkennen der Schwere einer Erkrankung gelten. Damit sind letztlich auch die motorischen sowie nichtmotorischen Funktionen bei Parkinsonpatienten angesprochen.
In der Schweiz ist die Franklin-Methode von der Gesundheitsbehörde anerkannt. Auf Konferenzen für Yoga, Pilates, Tanz und Physiotherapie ist die Franklin-Methode immer präsent und immer auch ein gern diskutiertes Thema mit positiver Resonanz.
Wie funktioniert die Franklin-Methode in der Praxis?
Unterschiedliche Visualisierungstechniken führen zu einem „inneren Erleben der Anatomie“. Dabei wird u. a. unterschieden zwischen anatomischen, metaphorischen, sowie biologischen und anatomisch-metaphorischen Bildern.
Die Verkörperung: Was ist mit ihr gemeint?
Der Mensch wird von der Wirbelsäule aufrecht gehalten. Ihre doppelte S-Kurve ist eine Welle. Das Nervensystem reagiert lediglich über die Verkörperung einer Funktion die sich dadurch verbessert. Während die Person sitzt oder steht soll sie in ihrer Vorstellung das Gefühl schwingender Meereswellen und ein ruhiges Fließen in ihre Wirbelsäule zulassen. Dann, wenn die innere Welle immer deutlicher gespürt wird, soll sie auch äußerlich zugelassen werden. Dann ist zuerst eine inneres „zur Ruhe kommen“ und dann ein äußeres „zur Ruhe kommen“ angesagt. Wobei die innere Bewegung noch weiter gespürt werden soll.
Die Lernpirale: Welche Entwicklung ermöglicht sie?
Zu Beginn des Trainings wird der Körper gescannt. Dafür wird die Aufmerksamkeit zuerst auf die Füße und im zweiten Schritt auf die Beine gelenkt. Danach ruht die Aufmerksamkeit auf den Oberkörper, von da aus auf beide Arme um dann auf beide Hände und zuletzt auf den Kopf gelenkt zu werden. Dabei wird immer der Atem verfolgt und gespürt. Es folgt ein Fedforward. Damit ist das gedankliche Planen von Bewegungen gemeint. Jetzt, wo sich für eine Bewegung entschieden wird, gibt es drei Möglichkeiten:
- Die Bewegungen werden mit einem Bild verfolgt.
- Sie werden mit einem definierten inneren Dialog verfolgt.
- Oder der Lehrer berührt die übende Person.
Nach Beendigung erfolgt durch einen Vergleich mit der Ausgangssituation das Feedback. Wenn das neue Gefühl gefällt, kann es in den Alltag integriert werden. Eventuell mit einem eigenen Bild für den neu entdeckten körperlichen Zustand.
Onlineworkshops gehören zum Lernprogramm aber auch zur Ausbildung
Onlineworkshops werden für das Erlernen dieser Methode angeboten. Dazu gehört auch zu erfahren, wie ein Gelenk aufgebaut ist, wie es sich anfühlt und funktioniert. Harmonischere Bewegungsabläufe auch im Alltag werden durch Berühren, Spüren sowie Imaginieren möglich. Es erfolgt eine positive Veränderung von Kraft und Beweglichkeit.
Erweiterte Inhalte für alle, die später die Franklin-Methode® lehren möchten
Zu jedem der drei oder fünf Ausbildungsjahre gehören die funktionelle Anatomie sowie Didaktik und Pädagogik. Nicht zu vergessen sind die einzelnen Entspannungstechniken, die Bewegungslehre und die Imagination. Lernzielkontrollen stellen sicher, dass der gelernte Stoff auch wirklich verstanden wurde und letztlich in der Praxis umgesetzt werden kann. Darüber hinaus gibt es weltweit sogenannte Live-Workshops mit dem Gründer Eric Franklin.