Etwa 5 bis 6 Liter Blut fließen durch den menschlichen Körper. Bei einem normalgewichtigen Erwachsenen beträgt der Wasseranteil des Blutes etwa 60 bis 65 Prozent. Der Lebenssaft erreicht über Venen, Arterien und Kapillaren alle Regionen des Körpers. So transportieren die Arterien sauerstoffreiches Blut zu den Organen und den Geweben. Über die Venen kann sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen fließen. Die Kapillaren erlauben einen Austausch von Kohlendioxid, Sauerstoff, Abfallprodukten und Nährstoffen.
Dickes Blut besitzt einen zu geringen Anteil an Flüssigkeit und fließt deshalb langsamer durch den Körper, als es generell sollte. Der Anteil an weißen und roten Blutplättchen liegt dabei über dem Normalwert. Hält es zu lange an, kann es unter anderem zu Schwindelkommen. Genauso erhöhen sich die Gefahren von Thrombose und das Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden.
Die Bedeutung des Hämatokritwertes für zu dickes Blut
Der Hämatokritwert im Blut gibt Auskunft über den Anteil der festen Bestandteile am Blutvolumen. Mit diesem Wert wird gemessen, wie dick- oder dünnflüssig das Blut ist. Da die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) mehr als 95 Prozent aller Blutzellen bestimmen, zeigt der Hämatokritwert in erster Linie deren Anteil im Blut an. Wie es um den Flüssigkeitshaushalt eines Patienten bestellt ist, kann aus dem Laborwert abgelesen werden. Ein erhöhter Hämatokritwert kann auf die Dauer gefährlich für die Gesundheit sein. Wenn das Blut zähflüssig ist, muss das Herz vermehrt arbeiten, um alle Organe versorgen zu können.
Dickeres Blut fließt sehr viel langsamer und lässt das Risiko Schlaganfälle und für Thrombosen ansteigen. Bei einem geringen Hämatokrit-Wert sind in Relation zum gesamten Blutbild zu wenige rote Blutkörperchen vorhanden und die Sauerstoffversorgung ist in den Zellen nicht optimal. Bei der Polyglobulie ist die Zahl der roten Blutkörperchen bzw. die Hämoglobin-Konzentrierung zu hoch und der Hämatokrit-Wert liegt über dem Normwert. Hierfür sind die Ursachen vielfältig. Der Anteil der Erythrozyten kann sich bei einem Mangel an Sauerstoff durch Rauchen oder Lungenerkrankungen erhöhen. Bei längerem Aufenthalt in Höhenluft stellt der Körper vermehrt rote Blutkörperchen her, um den niedrigen Sauerstoffgehalt in der Atemluft zu optimieren.
Der Hämatokrit-Wert kann hierbei auf Werte um 70 Prozent ansteigen, wobei der Körper zugleich das Blut auf natürliche Weise verdünnt. Einen solchen Effekt machen sich vor allem die Leistungssportler zunutze, welche für Wettkämpfe in einem Höhenlager trainieren. Hier produziert der Körper vermehrt rote Blutkörperchen und ist damit leistungsfähiger.
Sauerstoffmangel als Ursache für zu dickes Blut
Die Ursachen für die Erythrozytose sind sehr vielseitig und können krankhafter oder physiologischer Natur sein. Physiologisch spielen hierbei die Entstehungsmechanismen der Erythrozyten eine eher übergeordnete Rolle. Das Vorkommen im Blut wird üböicherweise über das Hormon Erythropoetin (EPO) reguliert, das in der Niere hergestellt wird. Da die Erythrozyten für den Transport von Sauerstoff im Blut verantwortlich sind, erfolgt zugleich die Steuerung dieses Hormons über den Sauerstoffgehalt im Blut. Ist über einen langen Zeitraum hinweg zu wenig Sauerstoff im Blut, reagiert dieses Hormon darauf, indem es die Produktion der roten Blutkörperchen im Knochenmark anregt.
Besteht ein anhaltender Sauerstoffmangel im Blut (Hypoxämie), dann versucht der Körper zuerst, das Sauerstoffniveau durch vermehrte Produktion der Erythrozyten zu auszugleichen. Das Erythropoetin steigt damit an, weshalb die Produktionsrate der roten Blutkörperchen anzuheben sich erhöht, was in dieser Folge zu einer physiologischen Erythrozytose führt. Für Körperabläufe können hierbei verschiedene Einflussfaktoren verantwortlich sein. Denkbar ist beispielsweise ein längerer Aufenthalt in einer sauerstoffarmen Umgebung. Dazu kommt es vor allem bei Aufenthalten in größerer Höhe von mehr als 4000 Metern.
Rauchen als weitere Ursache
Auch ständiges Rauchen kann die Erythrozytose hervorrufen. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass das im Rauch der Zigarette enthaltene Kohlenmonoxid die Bindungsstellen für Sauerstoff der Erythrozyten blockiert und jene in Folge weniger des Sauerstoffs binden können. Das Niveau des Sauerstoffs im Blut wird durch die Störung langfristig herabgesetzt. Auf dem Gebiet der Krankheitsursachen sind zudem häufig Herzkrankheiten wie Herzklappenfehler und Herzinsuffizienz und Lungenerkrankungen wie COPD, Asthma bronchiale oder ein Lungenemphysem verantwortlich.
Die Behandlung von zu dickem Blut
Eine sinnvolle Alternative zur Therapie mit Blutverdünnern sind natürliche Hausmittel. Diese ist erheblich gesünder als die pharmazeutische Therapie. Allerdings sollten Patienten niemals ohne Rücksprache mit ihrem Arzt eigenhändig diese Medikamente absetzen,. Damit vor allem im Alter keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen entstehen, wird empfohlen, mit natürlichen Nahrungsmitteln vorzubeugen. Zu den blutverdünnenden Lebens- und Nahrungsergänzungsmitteln gehören nach den neusten Untersuchungen der vergangenen Jahre verschiedene Obst- und Gemüsesorten. In einer normalen Dosis entstehen auch durch die Verbindung von zwei oder mehreren Naturmitteln keine Nebenwirkungen.
Bei Bedenken, auch wie sich zum Beispiel ein blutverdünnendes Medikament mit den natürlichen Verdünnern verträgt, sollten Patienten stets Rücksprache mit dem Arzt halten.
So ist eine Ernährung für gesunde Menschen mit Blutverdünnern dagegen kein Problem, da diese Naturmittel generell positiv auf die Gesundheit wirken und damit auch den Blutfluss beeinflussen. Um die Hemmung der Blutgerinnung erreichen zu können, kann zum Beispiel Zimt verzehrt werden. Generell wirkt Zimt in Form von höherdosierten Extrakten wie Zimtdestillat oder Zimtöl hemmend auf die Gerinnung. Ein wässriger Extrakt, zum Beispiel Zimttee, hat keinerlei Einfluss auf die Blutverdünnung.
Omega-3, Ingwer und Bewegung
Ein gesunder Blutfluss entsteht durch die Wirkungsweise von Omega-3-Fettsäuren. Diese können als Nahrungsergänzungsmittel oder durch hochwertige Ölen, wie durch Lein- und Hanföl verzehrt werden. Die Alpha-Linolsäuren in den pflanzlichen Fetten können sich ebenfalls positiv auf den Blutfluss auswirken, indem diese das Blut verdünnen. Als natürlicher Blutverdünner ist auch der Ingwer bekannt. Einen starken blutverdünnenden Effekt hat das Gemüse, wenn dieses hochdosiert eingenommen wird. Mit Ingwer im Essen oder als Tee ist die aufgenommene Menge allerdings für eine Therapie des dicken Blutes zu gering, dass er mehr einer Vorbeugung dient, weil er auch so eine gute Durchblutung verbessert.
Die optimale Maßnahme zur Vorbeugung des dicken Blutes ist, sich jeden Tag zu bewegen. Es hilft so, regelmäßig bei der Büroarbeit aufzustehen, die Treppe statt den Aufzug zu verwenden, spazieren zu gehen und Sport zu treiben. Viel Bewegung kann die Fließgeschwindigkeit des Blutes erhöhen.
Zu dickes Blut: Welche Rolle spielt die Ernährung?
Genauso spielt die Ernährung eine große Rolle. Eine nährstoffreiche und ausgewogene Ernährung mit Proteinen, Kohlenhydraten und guten Fetten verhindert, dass sich in den Gefäßen Ablagerungen bilden, an welchen Blutgerinnsel entstehen können. Auf Alkohol und Rauchen sollte generell verzichtet werden. In aller Regel werden gerinnungshemmende Medikamente von den Patienten gut vertragen und durch regelmäßige Untersuchungen können weitestgehend Probleme erkannt werden. Trotzdem besteht ein Risiko für starke Blutungen im Magen-Darmbereich sowie bei Verletzungen und Stürzen, wenn das Medikament mit beispielsweise Schmerzmitteln wie Diclofenac oder Ibuprofen genommen wird.