Zunächst beginnt alles ganz harmlos. Die Beine werden etwas dicker und manchmal auch die Arme. Nichts, was nicht mit einer gesunden Ernährung und regelmäßigen Sporteinheiten in den Griff zu bekommen ist. Der Körper reagiert jedoch nicht wie gewünscht. Ganz im Gegenteil. Die Fettansammlungen werden größer, der Körper wirkt unproportioniert und die betroffenen Bereiche fangen an zu schmerzen.
Schon die kleinste Berührung kann zu blauen Flecken und Schmerzen führen. Ein Leiden, das neben der körperlichen Belastung auch zu psychischen Problemen führt. Betroffene verschließen sich häufig. Die gesellschaftlichen Vorurteile gegenüber Menschen, die auf den ersten Blick stark übergewichtig sind, sind negativ und passen nicht in das Bild der schönen Welt. Es handelt sich bei diesen Symptomen jedoch nicht um Zuckervöllerei. Unkontrollierte Fettablagerungen sind eine Erkrankung, die als Lipödem bezeichnet wird. Die Krankheit ist chronisch und wenn nicht frühzeitig eine Therapie eingeleitet wird, verschlimmert sich der Zustand kontinuierlich und es bleibt nur eine Operation.
Ursachen
Ein Lipödem ist eine Erkrankung des Fettgewebes. Kennzeichnend ist eine ungleichmäßige Verteilung von Fettzellen. Erkennbar sind die Anlagerungen an Hüften, Beinen, Po und manchmal an den Oberarmen. Frauen sind häufiger von der Krankheit betroffen als Männer. Die genaue Ursache ist bis heute nicht erforscht. Es gibt Hinweise auf eine genetische Veranlagung und hormonelle Einflüsse. Auch Übergewicht könnte einen Einfluss haben. Frauen sind häufiger von der Krankheit betroffen als Männer. Fast jede zehnte Frau leidet unter den Symptomen eines Lipödems.
Behandlungsmethoden
Ein Lipödem ist chronisch. Von selbst stellt sich keine Besserung ein. Da jeder Körper individuell ist, kann der Krankheitsverlauf und die damit geeignete Therapie für jeden anders aussehen. Nach der Diagnose ist es daher wichtig, dass Patienten lernen, einen Umgang mit dem Lipödem zu finden. Ernährungsumstellung, Sport, konservative Methoden, Lymphdrainage oder eine kombinierte Therapie werden zum festen Bestandteil des Lebens.
Die Wahl der Therapie hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Alle Maßnahmen haben das Ziel, den Lymphfluss zu verbessern, die Schmerzen zu reduzieren und Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel entzündliche Prozesse im Körper zu vermeiden. Mediziner können mit Massagen und dem gezielten Absaugen von Fett unterstützen. Hinter dem Kürzel KPE verbirgt sich die komplexe physikalische Entstauungstherapie. Dies ist eine Kombination aus manueller Lymphdrainage, Kompressionsbandagierung, Bewegungstherapie und Hautpflege.
Mit einem Lipödem leben
Lipödeme lassen sich nicht wegtrainieren und die Fettzellen schmelzen nicht bei einer Diät. Trotzdem hat eine ausgewogene Ernährung mit viel pflanzlichem Eiweiß, das die Fettverbrennung ankurbelt, einen positiven Effekt. Fett, besonders Bauchfett, gilt als Auslöser für Entzündungsprozesse. Eine verträgliche und antientzündliche Ernährung steigert das Wohlbefinden. Patienten können sich zu diesem Thema Hilfe bei Ernährungsberatern holen. Zusätzliches Übergewicht ist eine extreme Belastung für die Gelenke. Das Sportprogramm sollte auch nur maßvoll sein und in enger Abstimmung mit einem Mediziner können Übungen für zu Hause zusammengestellt werden.